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Rundschreiben zu den derzeit wichtigsten Themen

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Liebe Fechtmitglieder,

Derzeit stehen einige Veränderungen und Neuorientierungen im Österreichischen Sport an. Hier und heute wollen wir Euch diese näherbringen und erläutern, alle diese Themen werden uns in den nächsten Wochen noch sehr beschäftigen.

Datenschutzverordnung

Diese Verordnung gibt es bereits seit gut zwei Jahren, doch wird sie jetzt deutlich verschärft und zwingt auch den Sport dazu sich damit intensiv auseinander zusetzen. In der letzten Sitzung des geschäftsführenden Ausschuss des ÖFV wurde beschlossen eine datenschutzrechtliche Beratung und Betreuung in Anspruch zu nehmen die finanziell auch von der BSO unterstützt wird. Die Kosten unseres beauftragten Rechtsanwalts sind damit gedeckt. Gleichzeitig können wir mitteilen, dass wir uns jetzt bereits in der Endphase befinden und wir Euch in Kürze über die notwendigen Maßnahmen informieren werden. Damit können wir Euch eine einheitliche Vorgangsweise innerhalb unseres Verbandes gewährleisten.

Prävention Sexualisierter Gewalt

Der Beschreibung des Problems durch die BSO ist nichts hinzuzufügen: Sport bietet enorm viel Potential für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen und ist ein Umfeld, das geprägt wird von Vertrauen und Respekt. Die im Sport entstehende Nähe und Bindung können jedoch auch ausgenutzt werden. Leider treten damit auch im Sport unterschiedliche Formen der Machtausübung und Grenzverletzungen auf, die bis hin zu sexualisierter Gewalt reichen können. Unsere Verantwortung für den Schutz der Menschen, besonders der Kinder und Jugendlichen, in den Sportvereinen und Sportverbänden muss eine unserer gemeinsamen Grundprinzipien im Sport sein. Um gemeinsam ein respektvolles und sicheres Sportumfeld zu gewährleisten, müssen auf allen Ebenen des Sports entsprechende Maßnahmen gesetzt werden.

In der kommenden Vorstandssitzung setzen wir den ersten Schritt mit der Einladung einer externen Referentin. Dabei geht es um die Umsetzung folgendem 5 Punkte Programms:

  1. Im Grundkonsens über die Priorität des Schutzes von Kindern und Jugendlichen wird der Österreichische Sport schnellstmöglich ein dichtes Netz an Vertrauenspersonen zum Kinderschutz in allen Mitgliedsverbänden aufbauen.
  2. Bis Mitte 2018 soll ein Netzwerk von 100 geschulten Vertrauenspersonen vorhanden sein, die in allen Sportarten verankert sind. Bis Mitte 2018 schicken BSO und der Verein 100% Sport externe ExpertInnen in alle Führungsgremien der Bundesverbände, um in diesem internen Rahmen offen und sachlich die Ausgangslage, die Bedrohungspotenziale und die möglichen Maßnahmen zu besprechen.
  3. Den Verbänden wird empfohlen, bei ihren TrainerInnenbestellungen und bei denen ihrer Mitgliedsvereine auf die persönliche Eignung der TrainerInnen besonderes Augenmerk zu legen, einen erweiterten Strafregisterauszug einzufordern und einen Ehrenkodex unterzeichnen zu lassen.
  4. Die Bundes-Sportorganisation verstärkt ihr bereits vorhandenes Fort- und Weiterbildungsprogramm durch Verdoppelung der Workshops zur Prävention.
  5. Als zweite Säule neben der innerverbandlichen Präventionsarbeit und der Implementierung von Notfallplänen im Anlassfall verstärkt die BSO die Kooperation mit externen Fachinstitutionen. Zu diesem Zweck lädt die BSO noch in diesem Jahr zu einem Round Table mit den Opferschutzeinrichtungen ein, um für alle Fälle aus dem Sport eine abgestimmte Vorgangsweise bei der Wahrung der Opferinteressen und der Folgemaßnahmen zu diskutieren. Durch die verstärkte Kooperation mit fachlichen ExpertInnen soll eine Anlaufmöglichkeit außerhalb des „Systems“ Sport geboten werden und eine externe Begleitung der Maßnahmen des Sports sichergestellt sein.

Bundes-Sportförderungsgesetz 2017

2018 wurde die Sportförderung noch nach dem „alten“ Gesetz von 2013 durchgeführt, ab 2019 geht es an die Umsetzung des neuen Gesetzes von 2017. Dazu haben wir Euch bereits in Sitzungen und Besprechungen die neuen Kriterien erläutert, Hauptziel ist am Ende des Tages die Medaille bei Olympischen Spielen. Die Förderung dazu ist ein Mix aus Spitzenresultaten, und da zählen in der Bewertung ausschließlich olympische Spiele, Welt- und Europameisterschaften (in AK, Jun, Kad) mit Medaillen, Top 8 und maximal Top 16 Plätzen, sowie der geplante Weg dazu. Unsere bisherige konzeptionelle Planung im alten System brachte uns, wie bekannt, bisher den guten 28.Mittelfeldplatz unter 59 Bundesfachverbänden. Erste Kontaktaufnahmen mit der Bundes-Sport GmbH fanden bereits statt, Ende Mai erhalten alle Bundesfachverbände die exakten Unterlagen dazu, wie die neuen Konzepte und anschließenden Anträge auszuschauen haben. Die jetzige Umkehrung, zuerst Gesamtkonzept – Beurteilung und dann Projektanträge, könnte eine Chance sein mehr eigenen Gestaltungsraum zu erhalten. Angesichts der 40 Mio. aufgeteilt auf 59 Verbände bleibt zumeist doch nur der Spielraum den täglichen Betrieb zu gewährleisten. Zum ersten wurde das Budget von 40,789 Mio. auf exakt 40 Mio. gekürzt, was einer Reduktion von knapp 2 % entspricht, zum zweiten werden von den 40 Mio. nur 95% zur Auszahlung gebracht, 5% sollen für kurzfristig notwendig gewordene Maßnahmen allgemein zur Verfügung stehen. Ob da am Schluss des Tages ein Plus steht, ist fraglich. Besser gesichert ist die finanzielle Planung auf jeden Fall, zukünftig sollen diese Berechnungen für einen olympischen Zeitraum gelten. Die nächste allerdings, da wir schon mitten im olympischen Zyklus sind, 2 Jahre.

Soviel zu den derzeit wichtigsten Themen, wir halten Euch weiter am laufenden.

Ich persönlich wünsche Euch noch schöne Pfingsten, wenngleich das Wetter offensichtlich in ganz Österreich ein bisschen auslässt was die Sonnenscheinstunden betrifft, aber das kann ja auch ganz gut erholsam sein.

Markus Mareich



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